Für die Erzeugung hochwertiger heimischer Saaten bauen wir viele verschiedene Pflanzenarten an.
Lerne in den Steckbriefen mehr über die verschiedenen Kulturen, ihre Besonderheiten und die Vorteile für Umwelt und Landwirt.
Die Sonnenblume (Helianthus annuus) ist unsere wichtigste Kultur! Ihre Samen sind bei unseren heimischen Vogelarten besonders begehrt und enthalten viel Energie. Das ist vor allem im Winter wichtig. In geschälter Form stehen die Kerne auch bei Weichfutterfressern im Winter auf dem Speiseplan oder sind Bestandteil von schalenlosen Futtermischungen für einen sauberen Futterplatz, z.B. auf der Terrasse.
Besonderheiten: Sonnenblumen drehen ihre Blüten mit dem Sonnenstand, um ausreichend Licht einzufangen. Die Blüte reicht je nach Sorte von Juli bis in den Oktober und bieten ein Schlaraffenland für Bienen, Hummeln und andere Insekten. Und auch unsere Wildvögel bedienen sich gerne bereits vor der Ernte an den leckeren und energiereichen Samen.
Körnerhirse
Die Körnerhirse oder auch Körner-Sorghum genannte Pflanze ist noch ein Exot in Bayern. Frühe Sorten gedeihen überall dort,
wo das Klima auch den Anbau von Körnermais zulässt. Hirse ist sehr frostempfindlich und kann daher erst Anfang bis Mitte Mai ausgesät werden. Bei warmen Temperaturen wächst Hirse sehr zügig, viele Sorten können bis zu 4m hoch werden. Spezielle Sorten zur Körnernutzung werden nur ca. 1,5m hoch. Ende Oktober - manchmal sogar erst im November nach dem ersten Frost ist der Körner-Sorghum in unseren Lagen erntereif und kann gedroschen werden.
Buchweizen
Der Buchweizen ist auch aus der menschlichen Ernährung bekannt, er gehört zur Gruppe der Pseudogetreide und wird von manchen Menschen in Form von Mehl zum Backen verwendet - denn Buchweizen ist glutenfrei. Die Pflanze ist sehr anspruchslos und wächst an allen Standorten. Durch seine kurze Kulturdauer von nur 110 - 120 Tagen ist der Anbau von Buchweizen auch als Zweitfrucht nach der Ernte von Getreide oder anderen Kulturen mit früher Ernte möglich. Die üppige Blüte der Pflanzen ist gerade im Spätsommer ein Paradies für Bienen und Insekten und bietet den Wildtieren ab August Deckung und Lebensraum, wenn viele andere Felder bereits abgeerntet werden.
Körnerhanf
Körnerhanf bzw. Nutzhanf zur Körnernutzung ist ebenfalls eine sehr extensive Kultur und ein echter Exot in unserer Kulturlandschaft. In Deutschland sind bereits viele Sorten zum Anbau zugelassen, weil der THC-Gehalt der Pflanze zu niedrig ist, um daraus - sagen wir mal "medizinische Wirkstoffe" zu gewinnen. Trotzdem muss der Anbau von Hanf immer erst genehmigt werden und wird streng staatlich kontrolliert. Die Hanfkörner - auch Hanfnüsse genannt - sind sehr ölhaltig und weisen ein besonders ideales Verhältnis von Omega-3 und Omega-6 Fettsäuren auf. Außerdem finden sich in den Samen alle 8 essentiellen Aminosäuren (Isoleucin, Valin, Methionin, Leucin, Tryptophan, Lysin, Phenylalin sowie Threonin) sowie wichtige Vitamine und Mineralstoffe. Hanf wird daher gerne auch als "Superfood" bezeichnet. Für unsere Wildvögel sind Hanfsamen daher eine besonders gesunde und energiereiche Zutat das ganze Jahr über.
Öllein
Der Öllein ist eine alte Pflanze, die in früheren Zeiten in vielen Teilen Bayerns von den Menschen angebaut wurde. Denn aus seinen Fasern wurde Garn gesponnen und Leinenstoffe hergestellt. Der Leinsamen hat eine ganz besondere Wirkung auf die Darmgesundheit und Verdauung, zudem wird dem Leinöl ein positiver Einfluss auf die Regulierung von Blutzucker- und Cholesterinspiegel sowie auf die Herz-Kreislauf-Gesundheit zugeschrieben. Als extensive Pflanze gedeiht Öllein auf vielen Standorten und erfreut Mensch und Tier - ganz besonders unsere vielen Insekten mit einer üppigen und von weitem sichtbaren Blüte. Die Ernte erfolgt ab Ende August. Als ölhaltige Pflanze ist der Leinsamen daher ein idealer und sehr gesunder Energielieferant für unsere Wildvögel im Winter.